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Bücherstapel (Einrichtung des Seminarliegers VILLA HENRIETTE)

Das "Ist der Organisation" nicht nur rational aufnehmen

In der agilen Organisationsentwicklung ist es für den Erfolg der Veränderung unabdinglich, dass Ist der Organisation aufzunehmen. Nur wenn die Beteiligten mit klarem + unverstellten Blick ihre aktuelle Lage akzeptieren + beschreiben können, werden sie gut in eine Veränderung starten.


Dabei haben agile Organisationsentwickler*innen grundsätzlich zwei Arten, wie sie die Organisation bei ihrer Ist-Aufnahme unterstützen können:

  • Rationaler Zugang / Sprechen

  • Emotionaler Zugang / Erleben


Rationalen Zugang über Vier-Felder-Tafel erreichen

Eine Möglichkeit des Ist zu erfassen, erfolgt rational über eine Vier-Felder-Tafel mit den Feldern

Sechs Comic-Figuren vor stilisiertem FlipChartständer
  • Veränderungsdruck (von draußen)

  • Verändertes Fühlen, Denken + Handeln im Haus

  • Aktuelle Situation in den Teams

  • Neue Erfahrungen im Haus,

wie sie im Kapitel 5.1.1 des Buches Agile Organisationsentwicklung (Judith Andresen, Hanser Fachbuch Verlag) beschrieben ist. Dieser Vorgang erfordert, dass die Beteiligten prinzipiell bereits einen guten Blick auf das System haben.


Die Situation aufstellen

Ein anderer Weg, sich dem Ist zu nähern, ist, sich in die Situation über eine Aufstellung einzufühlen.

Systemaufstellung [...] bezeichnet ein Verfahren der Systemischen Therapie, in dem aus einer vorhandenen Gruppe Personen oder alternativ Figuren stellvertretend für Mitglieder oder Entitäten (Teile, Aspekte) eines [..] Systems gewählt und in einem realen Raum sodann repräsentativ zueinander in Beziehung (auf-)gestellt werden. (Quelle: Wikipedia, Stand: 03/2025)

Auch in der Organisationsentwicklung können Organisationsentwickler*innen entweder mit Personen oder mit Figuren arbeiten.



Gebt Euren Teilnehmer*innen Zeit, um Worte für ihr Erleben zu finden. Hierzu empfehlen wir ein Ausrollen in Pärchen, um anschließend im Plenum die Eindrücke zu verarbeiten + das ist der Gruppe aufzunehmen.


Während der Auftragsklärung + in Einzelarbeit empfiehlt sich das Arbeiten mit Aufstellungsfiguren.


Über die Aufstellungsarbeit fühlen sich die Beteiligten in einer geschützten Umgebung in ihre Organisation ein + erhalten so neben den rational erfassbaren Informationen auch Zugang zu Dynamiken, Emotionen + Bedürfnissen der Beteiligten.


Mit Symbolarbeit Zugang zu Emotionen + Bedürfnissen schaffen

Symbole eröffnen den Beteiligten einen leichten Zugang neben der rationalen Sicht auf ein System zu Emotionen + Bedürfnissen:

Wo Sprache nicht ausreicht, beginnt die Arbeit mit Symbolen.  Symbole als Hoffnung oder "Es ist alles schon da. Du musst es nur finden". (Wilfried Schneider)

Als Symbole dienen Spielzeuge, Fahrzeuge, Tiere, Figuren oder andere Gegenstände in Miniaturform. Die Beteiligten werden sich zum Teil Symbole suchen, weil sie diesen eine bestimmte Bedeutung zumessen ("ich suche ein Flugzeug, weil wir mit der Abteilung kurz vorm Abheben sind). Andere Symbole werden von den Beteiligten gewählt, weil sich diese für die Beteiligten stimmig anfühlen: "Ich brauche etwas für den $Geschäftsvorfall ABC. Oh, guck mal, der Drachen passt doch gut. Blaue Flügel - ja, genauso bedrohlich ist $ABC".



Durch die Symbolarbeit kreieren die Beteiligten entweder für sich ein Symbol oder ein Bild aus Symbolen, mit der sie ihr Ist + ihren Zielraum beschreiben können oder es gelingt ihnen über die Symbolarbeit, ihre Emotionen, ihre Bedürfnisse + das Verhalten in der Organisation zu rationalisieren + klar zu beschreiben.


Das Ist nicht nur rational, sondern auch auf emotionaler Ebene erfassen

In dem Versuch, die Ist-Situation + mögliche Vorgehensweisen rational zu erfassen, sind schon viele Organisationen steckengeblieben. Der Zugang über Aufstellungs- oder Symbolarbeit öffnet den Weg in den Möglichkeitsraum auf mehreren Ebenen. So erschließen sich die Beteiligten häufig ein Gefühl für mögliche + zielführende Organisationshebel.


Die Beteiligten erleben ihr Ist gemeinsam, sie finden eine gemeinsame Sprache + entwickeln ein gemeinschaftliches Bild des Ists. Mit diesem Bild öffnet sich häufig bereits der Weg Richtung Zielraum.





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