Aus Prinzip gegen den Frontalunterricht sein, ist unklug. Aus Nicht-Wissen über andere Unterrichtsmethoden nur Frontalunterricht geben, ist ein Zustand, den man ändern kann.

Die Bücher Methoden für den Unterricht (Klett Verlag) und
Methoden schnell zur Hand (Schöningh) helfen hier dem
geneigten Lehrer. Beide Bücher gehen von der These aus, dass gesellschaftliche Veränderungen sich im Unterricht widerspiegeln müssen. Eine Veränderung von Umgang unter den Jugendlichen und mit
Erwachsenen solle dazu führen, dass auch Unterricht andere Formen findet. Zum Beispiel müsse in Zeiten, in denen Teamarbeit von Arbeitgebern mehr denn je gefordert wird, Gruppen- (also
Team-)Arbeit in der Schule geübt und trainiert werden.
Wer einen monotonen Frontalunterricht durch eine Serie von
Gruppenarbeit ablöst, hat aber auch nichts gewonnen. Die Autorinnen Bettina Hugenschmidt und Anne Technau erläutern daher in ihrem Buch "Methoden schnell zur Hand" 58 schüler- und
handlungsorientierte Unterrichtsmethoden. Alle Unterrichtsmethoden sind möglichen Unterrichtsphasen zugeordnet und lassen sich daher leicht in der Planungsphase auswählen. Viele Methoden werden
nicht nur textuell vorgestellt, sondern es werden auch mögliche Arbeitsergebnisse bzw. -anweisungen graphisch dargestellt.
Jede Methode wird durch die folgenden Punkte charaktierisiert:
- Titel
- Einsatzmöglichkeiten
- Lernziele
- Durchführung
- Zeit
- Teilnehmer
- Materialien
- Erfahrungen / Mögliche Stolpersteine
- Integration
-
Positiv hervorzuheben ist der Punkt "Mögliche Stolpersteine". Hier lässt sich gut abschätzen, ob die ausgewählte Methode ihren Zweck in der jeweiligen Klasse erfüllen kann. Die Darstellung der Methoden ist sehr übersichtlich. Neben den "Klassikern" Gruppenarbeit und Gruppenpuzzle finden sich in diesem Buch z.B. auch die Intervallmethode (Aktivierung durch Bewegung) oder die Einpunktfrage. Der Schwerpunkt der Methoden liegt im sprachlichen Bereich, wobei etliche Präsentations- und Moderationstechniken für den Schuleinsatz vorgestellt werden. Das Buch empfiehlt sich als Nachschlagewerk für kurze Unterrichtseinheiten, um z.B. eine Gruppenarbeit fundiert einzuführen, sollte man sich mehr mit kooperativen Lernen auseinandersetzen.

Im ersten Teil des Buches stellt Wolfgang Matthes auf jeweils einer Doppelseite eine Unterrichtsmethode in diesen Gliederungspunkten vor:
- Definition
- Chancen und Ziele
- Geeignete Anlässe
- Mögliche Probleme
- Vorgehensweise
- Worauf Sie achten sollten...
Dabei scheut Matthes sich nicht, auch den Lehrervortrag oder den Frontalunterricht (als fragend-entwickelnden Unterricht) in seinen Vorteilen vorzustellen. Nach einer Besprechung von Einzel- und
Gruppenarbeit und Schülerpräsentationen stellt Matthes auch andere Methoden vor, die weniger stark im Schulunterricht verankert sind. Die Methoden sind zum Teil sehr kompakt dargestellt und
können daher im Zweifel nur Anlaß sein, sich näher in anderen Medien mit der vorgestellten Methode zu beschäftigen. Die Darstellung einer Zukunftswerkstatt bzw. eines Projektunterrichts auf einer
Doppelseite muss zwangsläufig zu kurz ausfallen.
Die Stärke des Buches liegt im zweiten Teil, in dem Lernmethoden für Schüler auf einer (Doppel-)Seite vorgestellt werden. "Lernen lernen" ist das Stichwort; und so werden Fragen wie "Wie liest
man einen Text gut vor?", "Gruppengespräche moderieren" oder "Wie präsentiert man Arbeitsergebnisse?" geklärt. Hier wird Wissen aus dem Bereich der Präsentations- und Moderationstechnik
schülergerecht aufbereitet. Diese Seiten können im Rahmen einer einer Methodenspirale gut für Schüler genutzt werden, da die vorgestellten Methoden fächerunabhängig vorgestellt werden.