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Bücherstapel (Einrichtung des Seminarliegers VILLA HENRIETTE)

Wer offen ist, ist verletzlich

Aktualisiert: 28. März

Im Projektalltag bestimmt Sprache das Projektergebnis mit. Als Gegenmaßnahme zu geschlossenen, abwertenden Systemen wird eine offene Kommunikation mit einer klaren Fehlerkommunikation postuliert.


Doch nicht jeder kann das gut. Offen zu sein, heißt, sich im Bewusstsein seiner verletzlichen Seiten dennoch zu artikulieren. Kein leichtes Unterfangen.


"That's all I have", beendet Brene Brown ihren beeindruckenden TED-Talk über Verletzlichkeit. "I am enough", so schließt sie. Wer diesen Satz sagen könne, sei zufriedener. Doch vielen fällt der Satz schwer. Die Angst vor Ablehnung, die Angst, nicht genug zu sein, treibt den*die Einzelne*n dazu, mehr sein zu wollen.


Brene Brown konzentriert sich in ihren Studien als Psychologin auf direkte, persönliche Beziehungen. Diese sind der Kern von Teams. Es lohnt sich der Blick auf die Ergebnisse:

  • Menschen, die sich ihrer Verletzlichkeit bewusst sind, und sich dennoch offen verhalten, setzen mehr ein, bekommen aber auch mehr zurück.

  • Wer sich aufrichtig und authentisch verhält, ist zufriedener.

Die Kraft der Verletzlichkeit (The Power of Vulnerability, Brene Brown)

Der Berufsalltag ist häufig davon geprägt, dass wir die menschliche, fühlende Seite zu Hause zu lassen möchten. "Lass uns sachlich bleiben" beschreibt dieses Phänomen genauso wie "Einmal arbeiten mit Profis".


Doch das geht nicht. Wir sind Menschen. Und wir sind auf der Arbeit: wir bringen uns mit. Und wir sind da mit unseren Stärken, Schwächen und Verletzlichkeiten. Und die Angst vor Ablehnung lässt uns schweigen. Der*die Überbringer*in schlechter Nachrichten hat häufig Angst, dass diese auf ihn*sie zurückfallen.


Wenn wir jedem die Chance geben, in einem offenen Klima über sich hinauszuwachsen, zu lernen und sich ein bisschen mehr zu entdecken, dann ist es groß.


Wir haben dazu die Chance. Jeden Tag. Wenn wir unsere Kolleg*innen annehmen - wenn wir sie annehmen, so wie sie sind.

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