Viele Unternehmen sind nach wie vor vom Vorgehensmodell "Wasserfall" geprägt. Jede Prozessstufe des Wasserfalls eint, dass die Beteiligten eine Vorwurfshaltung gegenüber der vorher "liefernden" Stufe zeigen: "Das hat sich das XYZ kaputt ausgedacht. Diese Vollspacken haben doch keine Ahnung."
In dieser Vorwurfshaltung - die auch Respekt vermissen lässt - gehen wesentliche Aspekte verloren. Nämlich alle die Themen, die über den gesamten Kreations- und Entwicklungsprozess hinweg entstehen.

Und womöglich hat die jeweilige Projektstufe Themen nicht sehen können, weil die Ganzheitlichkeit und der vollständige Überblick gefehlt. Es ist an dieser Stelle der einfachste und schnellste Weg, diesen Stufen jeweils Inkompetenz zu unterstellen. Der etwas unbequemere Weg, ist es, ins Gespräch zu kommen und Intention bzw. Zielsetzung nachzuvollziehen.
Unbequem daher, weil dieser Weg althergebrachte Riten im Unternehmen - und damit Teile der Unternehmenskultur - in Frage stellt.
Gelingt dieser Weg dennoch, wird eine stärker interdisziplinäre Lösung entstehen.
"Unter Interdisziplinarität versteht man die Nutzung von Ansätzen, Denkweisen oder zumindest Methoden verschiedener Fachrichtungen." (Wikipedia über Interdisziplinarität)
Das notwendige Defragmentieren des Projekts ist angesagt. Konkret heißt das, einen Schritt zurück zumachen. Es ist neben der strategischen Aufhängung des Projekts und der genauen Zielsetzung des Projekts auch die Projektmethodik zu hinterfragen.
Wesentliches Moment dabei ist, den Beginn eines Projekts zu identifizieren und sehr frühzeitig das Projektvorgehen zu besprechen. Es gilt um Kooperation, nicht um die Einführung eines agilen Projekts (das würde aus dem Stand auch nicht funktionieren). Das Einziehen von iterativen Abstimmungen hilft sehr, grobe Schnitzer im Projekt zu vermeiden.
Ein Teilerfolg wird die althergebrachten, starren Projektregeln ein wenig aufbrechen. Und vielleicht ist dies der gemeinsame Beginn für eine andere Projektkultur.
Das hängt von Euch ab. Und Eurem Ton.
Dieser Blog-Post ist ein privater Beitrag von Judith Andresen.
- Nächster Artikel: E-Mail-Bomben
- Vorheriger Artikel: Projekt-Schulden
- Kategorie: Marketing, Leitung
Kommentar schreiben